Prowest e.V. kritisiert eine mit 125.000 € ausgelegten Werbekampagne der Bepo gegen die Entlastungsstraße West!
Die Maßnahmen dieser Aktion (Kinowerbung, Plakate, Social Media, Werbemittel wie Fahrradwimpel, Banner, Benefiz-konzerte, Bierdeckel) übersteigen mit einem errechneten Budget von 125.000 € bei weitem die Kosten der Wahlkampfwerbung der großen Volksparteien für die Europawahl.
Auch die Leitung des Bepo Werbefeldzuges durch eine der teuersten Werbeagenturen Osnabrücks läßt viel Platz für Mutmaßungen über die eigentlichen Motive der Initiatoren, deren Sprecher bereits in ähnlich werbewirksamer Weise eine Bushaltestelle vor seinem Eigenheim verhinderte (s. NOZ Ärtikel März 2000). Prowest hinterfragt somit die „not in my backyard“ Einstellung der Hauseigentümer, welche günstig Grundstücke an der ursprünglich geplanten, 50 Meter breiten „Westumgehung“ gekauft haben und sich jetzt gegen eine einspurige und 6,50 Meter breite Entlastungsstraße wehren.
Die manipulative Kampagne verletzt das Recht der Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger auf einen fakten nahen Informationfluß vor dem Bürgerentscheid im Mai 2014, da von der Bepo weiterhin in irreführender Weise suggeriert wird, daß über die alte „Westumgehung“ abgestimmt werden soll.
Ebenso werden die verkehrsberuhigten Maßnahmen der Entlastungsstraße extrem verzerrend und falsch überzeichnet: So werden die Kreisverkehre der nur 6,50 breiten Straße als „65 Meter Kreisel“ dargestellt, die Fußgängerquerungshilfen, Fahrradwege, Alleebäume, Lärmschutzmaßnahmen und Grünstreifen in den Darstellungen der „innerstädtischen Autobahn“ (Zitat Beposprecher) jedoch ausgelassen. Desweiteren zieht die Bepo den Straßenverlauf fälschlicherweise durch das Heger Holz – hier wurde bereits von der Hegerlaisschaft in ungewöhnlich deutlichen Worten festgestellt, daß das Hegerholz von der Entlastungsstraße nicht tangiert werden wird.
Um die von der Bepo behauptete Lärmbelastung zu erreichen, müßte die Straße mit 54.000 PKW pro Stunde belastet werden, die tatsächliche Belastung wird aber von der Bepo selbst mit bis zu 16.000 PKW pro Tag angegeben. Auch die von Bepo bemühte „Nähe“ der Kliniken hält näheren ernsthafteren Betrachtungen nicht stand: da zur Zeit die Bettenhäuser der Paracelsusklinik zur überlasteten Natruperholzstraße zeigen, würde die Entlastungsstraße eine sofortige Entlastung für die Patienten bedeuten, das Klinikum – welches aus Erreichbarkeitsgründen bewußt an die alte Trasse gebaut worden ist – benötigt keinen Lärmschutz, da deren Bettenhäuser zum Heger Holz hin gebaut worden sind.
Die Bepo bezeichnet die Entlastungsstraße sogar als ein Konzept aus „1952“: Tatsächlich hat der Masterplan Mobilität aus dem Jahre 2010 die Entlastungsstraße als alternativlos dargestellt.
Prowest bittet die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Osnabrück, sich unabhängig auf den Internetseiten der Verwaltung über den Straßenverlauf, die Kosten und über die Konsequenzen zu informieren, die sich aus einer möglichen Ablehnung des wichtigsten Straßenbausprojektes der letzten Jahre für Osnabrück ergeben könnten.
Prowest e.V. Osnabrück