Mitgliederbrief 2014

Es geht nur mit Ihrer Hilfe!

Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen von Prowest, geehrte Interessierte,

im Jahr der Entscheidung möchten wir Sie herzlich begrüßen.

In den nächsten Monaten wird viel Arbeit auf uns zu kommen: Es gilt, die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt vom Nutzen der Entlastungsstraße West (ESW) für ganz Osnabrück im Bürgerentscheid 2014 zu überzeugen.

Machen wir uns nichts vor: Es wird schwer werden, Mitbürger aus Lüstringen, Schinkel oder der Dodesheide zu überzeugen, welche die Straße für ein Luxusproblem des Westerberges halten könnten – es sei denn, Sie müssen regelmäßig die heimlichen „Entlastungsstraßen“ wie Albrecht- und Caprivistraße, Gluck- und Mozartstraße, Natruperholz und Sedanstraße befahren. Um es deutlich zu sagen: Diese Straßen sind Wohnstraßen und Tempo-30-Zonen, deren Anwohnern schon in den siebziger Jahren versprochen worden ist, dass in wenigen Jahren die (damalige) „Umgehungsstraße West“ gebaut werden sollte. Auf die Erfüllung des Versprechens warten die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt seit 1935 – bis jetzt vergebens.
Auch der Wall, die Innenstadt und andere Einfallstraßen wie die Rheinerlandstraße oder die Lotterstraße würden von der Entlastungsstraße West profitieren, ein neuer zwei spuriger Neumarkt oder eine sanierte Martinistraße wird sich ohne diese ESW nicht realisieren lassen.
Allerdings ist es in der Tat ein Luxusproblem, wenn einige Wenige die Entlastungsstraße ablehnen, nur weil sie mit ihren Hunden ungestört zum Rubbenbruchsee „Gasssi“ gehen wollen oder weil sie vor Jahren günstige Grundstücke im Bereich der damals mehrspurig geplanten Trasse gekauft haben und jetzt ökologische Bedenken gegen eine einspurige Entlastungsstraße vor der Tür entwickelt haben. Eine besorgten Mutter, welche ihre Kinder wegen der nicht enden wollenden Blechlawine kaum über die Tempo-30-Wohnstraße vor ihrem Haus schicken kann, kommentierte diese Einstellung mit Recht als „menschenverachtend“.
Die neue Entlastungsstraße West ist einspurig, verläuft auf bereits bestehenden Straßen, d.h., es müssten nur ca. 700 Meter Straße über eine jetzt brachliegende Wiese gebaut werden. Dieser Neubau verläuft nicht wie von den Kritikern gebetsmühlenartig behauptet durch das Naturschutzgebiet, sondern östlich vom Natruper Holz vor dem Parkhotel. Ebenso sprechen die Kritiker von über „10 Millionen“ Finanzierungskosten unterschlagen aber geflissentlich, daß davon ca. 3,5 Millionen für die bereits mit den Stimmen der FDP und den Grünen beschlossene ESW für den Wissenschaftspark bestimmt sind. Diese Nordspange der ESW ist nicht Teil der Abstimmung – eine 75% Förderung der ESW kann nur für die komplette Straße erfolgen.

Die Ansiedelung des neuen Wissenschaftsparks, von Kaffepartner, Hellmann und der Verwaltung am Römeresch, die neuen Wohnparks an der Sedanstraße oder an der Lotterstraße, die Hochschulerweiterung und der schnelle Zugang zum Klinikum Onsabrück oder der Paracelsusklinik sind nur im Hinblick auf den Bau einer ESW erfolgversprechend. Der zunehmende Verkehr kann nur dann abfließen, wenn dieser Lückenschluss endlich erfolgt.

Laut des Masterplans Mobilität wird trotz Förderung des öffentlichen Nahverkehrs bis 2025 deutlich mehr Verkehr kommen – mit oder ohne der Entlastungsstraße West !

Im Konkurrenzkampf mit Oldenburg kann Osnabrück nur dann bestehen, wenn dies Problem gelöst ist. Die Ratsfraktion der FDP kann sich nicht mit wirtschaftlichen Argumenten für den Lückenschluss der A 33 einsetzen, die Notwendigkeit aber im Westen der Stadt in einer beschähmenden Koalition mit den Grünen verneinen.

Helfen Sie mit, dass die mehr als 80 jährige Geschichte der Entlastungsstraße West endlich zum Erfolg geführt wird – nehmen Sie an unseren Veranstaltungen teil, besuchen Sie unsere Internetseite unter www.prowest-os. oder auf facebook. Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn – in den ständigen Diskussionen stellen wir immer wieder fest, daß unsere Seite die besseren und logischeren Argumente hat, die Kollegen der „Gegenseite“ aber immer mit diffusen Behauptungen wie „innerstädtischen Autobahn“, „Grüne Lunge kaputtmachen“ Ängste schüren, die nicht berechtigt sind und die einer Überprüfunge zur ESW auf den Seiten der Stadt Osnabrück nicht standhalten. Eine weitere Bitte: die Gegner sind uns finanziell, medial und in der politischen Verflechtung mit den Grünen und diversen Umweltverbänden haushoch überlegen. Die Beppo möchte für ihre Medienkampange 125.000 € einsetzen, um die sogenannte „Bonzenstraße“ zu verhindern (http://issuu.com/pagex/docs/00683-sponsorenflyer-stopp-westumge). Dies ist 2,5 mal mehr, als die großen Volksparteien für die Europawahl zur Verfügung haben.
Die Kosten für die Aktionen, für Flyer, die neuen Medien bezahlen sich nicht von selbt, überlegen Sie bitte, ob es Ihnen nicht doch möglich ist, eine kleine Spende auf unser Vereinskonto zu überweisen:
Prowest e.V., IBAN: DE 20 2655 0105 1551 3993 04, BIC: NOLADE22XXX
oder Ktn: 1551399304, BLZ: 26550105, Sparkasse Osnabrück

Mit freundlichen Grüßen,

Vorstand Prowest e.V.

In einener Sache

im Westen etwas Neues ?

Liebe Bürgerinnen und Bürger

der Stadt und des Landkreises Osnabrück, sicherlich haben Sie schon auf die eine oder andere Weise von dem Erweiterungsprojekt in der Weststadt Osnabrücks gehört, das, einer Formulierung der NOZ folgend, für „Unfrieden am Westerberg“ sorgt. Gemeint ist natürlich die Entlastungsstraße West, welche viele von Ihnen vielleicht noch unter dem Begriff der Westumgehung kennen. Beide Begrifflichkeiten zusammengenommen beschreiben dabei bereits sehr prägnant, worum es im Kern geht: Eine Umgehungstrasse im Westen Osnabrücks, die die seit Jahren stark mit LKW und PKW-Verkehr belasteten Tempo 30 Zonen Mozartstraße / Lieneschweg / Gluckstraße / Am Natruper Holz und Alprechtstraße/ Caprivistraße entlasten soll. Konkret reden wir von 9000 Fahrzeugen in der erstgenannten und 6000 Fahrzeugen in der zweitgenannten Tempo-30-Zone in 24 Stunden . Höchstwahrscheinlich aus eigner Anschauung wissen Sie, dass entlang dieser 30-Zonen Ein- und Mehrfamilienhäuser liegen, deren Bewohner unter dem sie direkt betreffenden Verkehr leiden, denn mitunter beträgt der Abstand zwischen Straße und Haustür weniger als 5 Meter. Für Sie als Autofahrerinnen und Autofahrern gibt es momentan keine gute Alternative, wenn sie von der Rheiner Landstraße/ Lotter Straße aus in die nördlichen Stadtteile Osnabrücks wollen. Eine Möglichkeit wäre die A30/A1 oder der Umweg über den Wall; beide bedeuten einen erheblichen zeitlichen Mehraufwand. Den Anwohnerinnen und Anwohnern bleibt zurzeit nichts anderes übrig, als die Blechlawine tagtäglich zu ertragen. Um das Ausmaß für die Gluckstraße zu verdeutlichen: Alle 9 Sekunden ein PKW/LKW! Da dieser Wert sich aus der Gesamtbelastung in 24 Stunden ergibt, tagsüber die Verkehrsbelastung natürlich wesentlich höher ist als nachts, dürfte der Abstand zwischen den PKW nochmal deutlich unter den 9 Sekunden liegen. Erwachsenen ist es tagsüber kaum möglich, die Straße zu überqueren, von Kindern und gehbehinderten Menschen ganz zu schweigen. Die unserer Meinung nach einzige befriedigende Lösung liegt in der Realisierung der Entlastungsstraße, deren Notwendigkeit verkehrsplanerisch bereits früh erkannt worden ist. Als in den 60er und 70er Jahren Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger mit ihren Familien an den genannten Straßen bauten, vertrauten sie auf das damalige Versprechen der Stadt, die Planungen für die Weststraße zeitnah umzusetzen. Leider blieb dies bis heute aus. Warum spricht dann die NOZ davon, dass die Entlastungsstraße für Unfrieden am Westerberg sorgt? Gemeint ist dabei die Auseinandersetzung mit jenen Bürgerinnen und Bürger, die die neue Straße nicht als Chance für den Stadtteil und den Großraum Osnabrück begreifen, sondern ihr aus noch zu diskutierenden Gründen ablehnend gegenüberstehen. Diese ablehnende Haltung äußert sich nun ihrerseits in bürgerschaftlichem Engagement, nur nicht für die Straße, wie u.a. bei uns, sondern ganz eindeutig gegen die Straße. An dieser Stelle möchten wir eindeutig feststellen, dass wir bürgerschaftliches- bzw. zivilgesellschaftliches Engagement sehr schätzen, da es unserer Meinung nach das Rückgrat einer demokratischen Gesellschaft bildet. Auch wenn wir die Beweggründe und Ziele unserer Auseinandersetzungspartner nicht oder nur bedingt teilen, so heißt dies nicht, dass wir Ihnen das Recht entziehen wollen, sich für ihre Ziele einzusetzen. Auf dieser Basis möchten wir mit allen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern in den Austausch gehen und die Argumente für und wider die Straße abwägen, einordnen und bewerten. Eines der Hauptargumente der Straßengegner ist, dass die geplante Entlastungsstraße, ihrerseits als „Wahnsinnsprojekt“ oder „Belastungsstraße“ bezeichnet, eine „Schneise der Verwüstung“ durch das Naherholungsgebiet Heger Holz schlagen würde, somit den grünen Finger Osnabrücks durchtrenne. Bedrohte Vogelarten, die sich auf dem Gebiet der tausend Meter langen neuen Straße aufhalten, würden vertrieben, die Erholungsqualität für Menschen rapide sinken. Kurzum: Umweltschutz im Dienst der Bürgerinnen und Bürger. Hier stellen wir fest, dass sich unser Verständnis von Umweltschutz vom Grundgedanken her mit dem der Straßengegner deckt: Auch wir verstehen Umweltschutz so, dass er nicht losgelöst von den Interessen der Bürgerinnen und Bürger bzw. Anwohnerinnen und Anwohnern vollzogen werden kann. Denn Lärm, Abgase und die Unfallgefahr direkt vor der Haustür sind Belastungen, die die Lebensqualität schmälern. Die Minimierung dieser Faktoren auf ein erträgliches Maß würde für einen öffentlichen Raum sorgen, der nicht länger nur ertragen, sondern wieder gestaltet und belebt werden kann. In diesem Sinne bedeutet Umweltschutz nicht eine Konservierung des bestehenden Status quo, sondern vielmehr eine zukunftsorientierte Veränderung. Denn unserer Meinung nach ist nicht das Projekt der Entlastungsstraße „wahnsinnig“, sondern ein jahrzehntelanges Ausbremsen jeglicher Bemühen für eine konkrete Verkehrsreduzierung auf den betroffenen Straßenzügen. Die Aussicht, dass dem sich in der Startphase befindenden Wissenschaftspark, der Hochschulerweiterung, dem neuen Wohnparks an der Sedanstraße und Lotterstraße sowie den sich begrüßenswerter Weise neu angesiedelten Unternehmen Kaffeepartner und Hellmann keine infrastrukturelle Veränderung folgt, die dem zu erwartenden erheblichen Anstieg des Verkehrsaufkommens gerecht werden kann, geht aber nicht nur einher mit einer weiteren Verschlechterung der Umwelt- und Lebensqualität an Gluckstraße, Caprivistraße etc. Diese Vernachlässigung bringt auch für den Unternehmens- und Hochschulstandort Osnabrück Nachteile mit sich, da nahezu der gesamte Zuliefer- und Anfahrtsverkehr über das bestehende Straßennetz abgewickelt werden müsste. Wie aber soll dies durch bewohnte Tempo-30 Nadelöhre funktionieren, die obendrein noch offiziell für den LKW-Verkehr gesperrt sind? Der jetzt schon chronisch überlastete Wall bietet keine Alternative, zumal auch dessen Anwohnerinnen und Anwohner unter dem stetig steigenden Verkehrsaufkommen leiden. Sicherlich könnte man partiell einen der betroffenen Straßenzüge entlasten, indem man ihn für den Durchgangsverkehr sperren würde. Den Preis würden dann allerdings die Anwohnerinnen und Anwohner der nächstgelegenen Ausweichstraße zahlen. So bleibt es unserer Meinung nach dabei, dass es keine überzeugende Alternative zur Entlastungsstraße gibt, die den Verkehr so regelt, dass er nicht direkt durch ein dicht besiedeltes Wohngebiet fließt. Die befürchtete „Schneise der Verwüstung“, die die Entlastungsstraße in den Augen der Straßengegner schlagen würde, ist ein lediglich 1000 Meter langer Straßenneubau auf Wiesen vor dem Heger Holz. Wir behaupten nicht, dass die Entlastungsstraße keinen Eingriff in das bestehende Landschaftsbild bedeutet und ganz ohne Veränderungen in den umliegenden Kleingärten realisiert werden kann. Aber Wald und Rubbenbruchsee bleiben als Naherholungsgebiete vollständig intakt und können auch mit Entlastungsstraße von allen Bürgerinnen und Bürgern weiterhin genutzt werden. Das Argument, dass die neue Straße zu einer Zerschneidung des grünen Fingers führe, ignoriert, dass bereits heute die Gluckstraße den Spazierweg zwischen Westerberg und Heger Holz durchtrennt. Vielmehr bietet der Straßenneubau, bei gleichzeitiger Sperrung der Gluckstraße auf der Höhe des Spazierweges, das Potential, einen geeigneten Fußgängerüberweg zu realisieren, der auch von Kindern genutzt werden kann. Das Argument, dass die Entlastungsstraße die Nistmöglichkeiten einiger Vogelarten begrenze, sollte unserer Meinung nach auch nach einem Umweltschutzverständnis bewertet werden, das den Menschen nicht außen vor lässt. Keine der Vogelarten nistet ausschließlich dort und ist durch die Straße akut bedroht, denn dann wäre die Gesetzeslage eindeutig: die Straßenführung müsste geändert werden. Dem ist aber nicht so. Vielmehr bitten wir auch hier um eine Betrachtung des Gesamthorizonts, denn begrenzte Nistmöglichkeiten von nicht bedrohten Vögeln stehen in keinem Verhältnis zu den durch den Verkehr täglich begrenzten Entfaltungsmöglichkeiten unserer Kinder. Wir kennen zumindest keine Familie an den betroffenen Straßenzügen, die ihre Kinder unbeaufsichtigt vor die Haustür, geschweige denn über die Straße lässt, um selbstständig Freunde in der Nachbarschaft zu besuchen. Vielmehr beginnt direkt vor der Haustür für sie eine Gefahrenzone mit unkalkulierbaren Risiken, die sie nur in der Begleitung eines Erwachsenen sicher durchschreiten können. Da Kinder bekanntermaßen nicht mit einem Gefahrenbewusstsein geboren werden, muss es sich schrittweise entwickeln. Dieser Entwicklungsprozess eines vorrausschauenden und vorbeugenden Gefahrenbewusstseins ist erst im Alter von 14 Jahren vollständig abgeschlossen. Wie aber sollen unsere Kinder den Unterschied von Sicherheit und Gefahr lernen können, wenn die Straße vor ihrer Haustür permanent Gefahr bedeutet? Nun werden die Straßengegner verständlicherweise das Argument anführen, dass auch die Entlastungsstraße neues Gefahrenpotential bietet. Dazu ist zu sagen, dass die Entlastungsstraße an keiner Stelle direkt an Ein- oder Mehrfamilienhäusern vorbeiführen würde, der Abstand zu den Grundstücken wäre um ein zehnfaches höher, keine Familie direkt an ihrer Haustür mit dem Verkehr konfrontiert. Dennoch nehmen wir selbstverständlich die Ängste und Bedenken bezüglich der Entlastungsstraße ernst und verstehen uns auch in der Verantwortung für Bürgerinnen und Bürger, die in der Nähe der geplanten Straße wohnen und unserem Anliegen ablehnend gegenüberstehen. Als Verein setzten wir uns nicht für einen Straßenneubau um jeden Preis ein, sondern für eine generelle Verbesserung der verkehrlichen Situation in der Weststadt mit ihren positiven Auswirkungen auf ganz Osnabrück. Dazu gehört selbstredend die Realisierung von zeitgemäßen Schallschutzmaßnahmen, familien- und kindgerechten Verkehrsüberwegen und auch die Erhaltung des Naherholungsgebiets Heger Holz/ Rubbenbruchsee. Wie erheben in diesem Schreiben nicht den Anspruch, alle Vor- und Nachteile der Entlastungsstraße minutiös aufzuführen, sondern wollen Ihnen unsere Sicht der Dingen darstellen, freilich nicht ohne Argumente für diese Perspektive anzuführen. Selbstverständlich zeigen wir uns diskussionsbereit und hoffen auf einen lebhaften und konstruktiven Dialog mit allen Bürgerinnen und Bürgern Osnabrücks. Unseren Anliegen und Ziele sowie erläuterndes Material haben wir für Sie unter http://www.prowest-os.de/ zusammengefasst.

Mit freundlichen Grüßen,

Der Verein Pro West