Zweispurige Verkehrsführung am Neumarkt, wenn Entlastungstraße West kommt

„Die CDU-Ratsfraktion und Interessenvertreter der Wirtschaft wie IHK und Einzelhandelsverband sollten sich trotz Wahlkampf bemühen, den gut aufgestellten Einzelhandelsstandort Osnabrück nicht aus purem Eigeninteresse durch Panikmache und Verzerrungen kaputt zu reden“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Henning zu jüngsten Debatten um den Neumarkt.

Bei allen Entscheidungen komme es darauf an, das Gemeinwohl im Blick zu haben. So bestehe der Osnabrücker Einzelhandel nicht nur aus wenigen Firmen in der Großen Straße der Innenstadt, sondern müsse in seiner Gesamtheit betrachtet werden. „Auch Geschäfte in der Johannisstraße“, so Henning, „werden bei intelligenten Konzepten von einem behutsam eingefügten Einzelhandelszentrum am Neumarkt ebenso profitieren wie solche am Neuen Graben. Die Johannisstraße darf nicht aufgegeben, sondern muss an die Große Straße angebunden werden. Es ist auch Aufgabe der IHK und des Einzelhandelsverbandes, die Interessen der Geschäftsanlieger in der Johannistraße zu vertreten und nicht nur die der Großen Straße oder des Nikolaiorts. Entgegen den falschen Behauptungen der CDU-Ratsfraktion hat das renommierte Planungsbüro Schnüll und Haller eine zweispurige Verkehrsführung am Neumarkt empfohlen, dafür aber den Bau der Entlastungstraße West vorausgesetzt. Dass der überfällige Lückenschluss zwischen nördlicher und südlicher Innenstadt nicht weiter in Form einer vierspurigen Autobahn über den Neumarkt erfolgen kann, ist demnach längst allen Experten klar. Eine zweispurige Straßenführung ist auf der Basis seriöser Berechnungen des fachlich anerkannten Masterplans Mobilität möglich, wenn die künftige Entlastungsstraße West hier für eine Reduzierung des heute viel zu hohen Durchgangsverkehrs sorgt, zu dem zwei von drei Fahrzeugen gehören“, legte Henning dar.

Dass die Grünen eine Zweispurigkeit am Neumarkt fordern, gleichzeitig aber den Bau der Entlastungsstraße West ablehnen, wird von der SPD-Fraktion scharf kritisiert. Wer den Neumarkt vom Durchgangsverkehr durch eine zweispurige Straßenführung entlasten wolle, muss auch wie die SPD-Fraktion konsequenterweise für den Bau der Entlastungsstraße West eintreten, damit dem Autoverkehr eine Alternative zur Umfahrung des Stadtzentrums angeboten werden kann. „Bei allen rotgrünen Gemeinsamkeiten: Hier irren die grünen Ratsmitglieder gewaltig“, bemerkte der SPD-Sprecher.

Der neue Neumarkt werde Nord- und Südstadt besser verbinden, hässliche Bauten beseitigen, neue Begegnungsräume schaffen und – gutachterlich bestätigt – erheblich viele zusätzliche Gäste von außerhalb zum Einkauf in einer attraktiven City bewegen.